Die barocke Anmutung der Dampfmaschine auf dem Elbdampfer Leipzig fasziniert viele Besucher. Vermutlich haben die Ingenieure in Übigau damals gar nicht so viel über Design nachgedacht – sie haben vermutlich die Formensprache der Häuser und Möbel Ihrer Lebenswelt in den Zeichnungen für die Gussformen aufgegriffen. Architektur inspiriert auch heute noch – sofern Sie Kunst ist.
Übrigens kommt der Glanz auf der Maschine nicht nur vom Putzen – überall ist Öl. In Maschinen die vor 100 Jahren gebaut wurden, kamen nur Gleitlager zum Einsatz. Diese erforden ständigen Schmierstoffnachschub. Das ist für den Maschinisten kein Problem, denn er hat mehr Zeit als früher. Seit der Wende muss niemand mehr in der Hitze des Maschinenraumes Kohle ins Feuerloch schaufeln. Ist die Ölfeuerung eine Verletzung des historischen Anspruchs der sächsischen Dampferflotte? Ich glaube nein, denn auch alte Häuser werden nicht mehr mit Kohle geheizt.